„Ich kriege Tabletten für den Blutdruck“ Das sagen heute viele Menschen. Aber was ist denn der Blutdruck und wann und warum muss er behandelt werden?

Ganz einfach erklärt ist der Blutdruck der messbare Druck in den Gefäßen, während das Blut durch den Körper gepumpt wird. Aber nicht verwechseln mit dem Puls. Der gibt nämlich an, wie oft das Herz in einer Minute schlägt.

Der Blutdruck wird in zwei Werten angegeben, einen oberen Wert, die Systole und einen unteren Wert, die Diastole. Stellen wir uns eine Fußpumpe zum Aufblasen einer Luftmatratze vor. Wenn wir treten, baut sich ein Druck auf, der die Luft einströmen lässt. Das entspricht dem ersten Wert. Dann lösen wir den Fuß von der Pumpe und die Pumpe entspannt sich. Auch hierbei gibt es einen Druck und das entspricht dem zweiten Wert.

Ein normaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Doch der Blutdruck hängt von vielen Faktoren ab. Treiben wir Sport ist der Blutdruck höher, weil im Körper mehr Blut und damit Nährstoffe gebraucht werden. Sitzen wir entspannt im Sessel, geht der Druck wieder runter. Die Belastung regelt also den Blutdruck.

Relevant ist auch die Größe der Pumpe, also des Herzens selbst. Ein großes Organ kann bei einem Schlag und gleichem Druck mehr Blut in die Gefäße schicken als ein kleines.

Die Beschaffenheit des Blutes spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn Wasser durch einen Gartenschlauch geschickt wird, braucht es einen anderen Druck, als wenn Pudding hindurch soll.

Es gibt noch einiges mehr, was der Blutdruck steuert. Aber es ist deutlich, dass wir es hier mit einem sehr sensiblen Gefüge zu tun haben.

Schwierig wird es, wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Denn dann werden die Gefäße, durch die das Blut geschickt wird, zu sehr belastet und können Schaden nehmen. Ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg sprechen wir von einem Bluthochdruck, der behandelt werden sollte.

Wichtig ist aber auch die Differenz der beiden Werte. Diese liegt normalerweise bei ca. 50 mmHg. Wir sprechen dann von der Blutdruckamplitude. Ab einem Wert von 65 mmHg, also wenn der obere Wert im Verhältnis zum unteren Wert höher ist, liegt eine große Blutdruckamplitude vor. Mit der Blutdruckamplitude erhalten wir eine Aussage über die Elastizität der Gefäße. Bei einer kleinen Blutdruckamplitude sind die Gefäße elastisch und können sich prima an die jeweilige Situation anpassen. Ist der Wert hoch, sind die Gefäße wenig elastisch und es besteht die Gefahr, dass sich innenliegende Plaques ablösen und Probleme machen.

Das Feld ist wirklich sehr komplex und hoch spannend. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mich einfach an. Ich berate Sie gerne in meiner Praxis.