Fastenzeiten sind Bestandteil vieler Religionen. Im Christentum wird 40 Tage gefastet, Muslime fasten 30 Tage. Grund dafür ist vielleicht der Umstand, dass sich bei einer Fastenkur schon nach wenigen Tagen die Stimmung deutlich verbessert. Denn der Serotoninspiegel (Serotonin ist unser Glückshormon) steigt an und die Stimmung wird auch langfristig aufhellt.

Aber was passiert denn nun genau?
Wird die tägliche Kalorienzufuhr gesenkt, muss sich der Körper anpassen. Der Stoffwechsel stellt sich auf Sparmodus um und er greift auf die vorhandenen Energiespeicher zurück. Das sind Glykogen (das eine Zuckerform), Eiweiße und Fette. Der Glykogenspeicher in der Leber ist nach 24 Stunden aufgebraucht. Dann geht es an die Eiweiße, die z.B. im Darm oder in den Muskeln zu finden sind. Ausreichende Bewegung während des Fastens verhindert, dass der Muskelabbau zu arg wird und regt zusätzlich den Kreislauf und den Stoffwechsel an.

Erst nach vier Tagen beginnt die Fettverdauung. Das erkennt man daran, dass die Ausscheidungen stark riechen. Der Atem und der Schweiß sondern die sogenannten Ketonkörper ab. Außerdem werden die im Fettgewebe gelagerten Stoffe (alles was der Körper nicht direkt verwerten kann, lagert er ja im Fettgewebe ab!) frei, die ausgeschieden werden wollen. Deshalb ist es wichtig während des Fastens viel Wasser und Tee zu trinken. Auch regelmäßige Einläufe unterstützen den Reinigungsprozess.

Und noch etwas ist wichtig zu wissen. Kommt der Reinigungsprozess in Gang und der Abtransport der Stoffe stockt, kommt es zu Übellaunigkeit, Kopfschmerzen und Schlappheit. Die sogenannte Fastenkrise. Dann ist es sinnvoll den Ausscheidungsprozess durch Bäder, Leberwickel und Einläufe zu unterstützen. Ist die Fastenkrise überwunden setzt das Hochgefühl ein, die Kraft ist wieder da, denn die Energie für die Verdauung wird gespart und es geht einen richtig gut.

Jeder gesunde Erwachsene kann problemlos eine Fastenwoche einlegen. Dabei ist ein Tag zur Entastung gedacht, fünf Tage wird gefastet und zwei Tage werden als Aufbautage geplant.

Doch Schwangere, Stillende, Leber- und Nierenkranke sollten nicht fasten. Auch Herzkranke sollten nur unter fachkundiger Anleitung fasten, denn ein evtl. Kaliummangel könnte den Herzrhythmus aus dem Tritt bringen.

Von einer Fastenkur profitieren besonders Menschen mit:

  • chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat
  • Rheuma
  • Bluthochdruck

Auch gibt es gute Erfahrungen mit Menschen, die während einer Chemotherapie Behandlung fasten (aber bitte nur unter fachkundiger Anleitung!).

Das Schöne ist, dass die Verbesserungen, die beim Fasten erzielt werden, auch langfristig bestehen bleiben.

Nur zur Gewichtsabnahme ist eine Fastenkur nicht geeignet. Sicher werden während der Kur einige Pfunde abschmelzen. Doch der Erfolg währt oft nicht lange. Allerdings kann eine Fastenkur ein Startpunkt sein in ein neues, gesundes Essverhalten, bei dem dann auch dauerhaft eine Gewichtsreduktion erreicht wird.

Welche Kuren es gibt und welche für Dich die Richtige ist, bespreche ich gerne mit Dir in meiner Praxis.