Blähungen sind ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Kinder lachen, wenn Geräusche aus dem Po kommen, doch als Erwachsener sind sie doch eher peinlich. Und wenn sie dann auch noch riechen, dann wird es besonders unangenehm.

Was sind denn Blähungen und warum entstehen sie?

Es gibt zwei wesentliche Ursachen.

Zu einem kann beim Essen oder Trinken, besonders von Kohlesäurehaltigen Getränken, Luft mitgeschluckt werden, die einfach durch den Körper geschleust wird und später ihren Weg nach draußen findet. Das ist nicht weiter tragisch. Aber das Ess- und Trinkverhalten sollte man sich dennoch überprüfen.

Zum anderen entstehen Blähungen (oder Flatulenzen) im Körper, genauer im Darm, wenn Nahrungsmittel unter Gasbildung verstoffwechselt werden. Wir sprechen dann davon, dass diese Nahrungsmittel nicht gut vertragen werden.

Das ist besonders dann der Fall, wenn die Darmbakterien für die Nahrung nicht ausgelegt. Die Zusammensetzung der Darmbakterien, das Mikrobiom, verändert sich von dem, was wir essen. Es gilt Angebot und Nachfrage.

Manchmal wird mehr Gas produziert, als auf normalem Wege wieder resorbiert oder als Blähung ausgeschieden werden kann. Das Gas sammelt sich im Bauch, drückt das Zwerchfell nach oben und kann das Atmen erschweren. Die Bauchdecke ist dann meist arg gespannt und es kann zu Schmerzen kommen. In diesem Fall sprechen wir von Meteorismus.

Die Gase können sich aber auch mit anderen Stoffwechselprodukten verbinden, sodass eine gefährliche Mischung entsteht. Da unser Körper schlau ist, möchte er sich von diesen Giften befreien und transportiert diese Zwecks Reinigung zur Leber. Sie wird dadurch deutlich stärker belastet, was sich z.B. in chronischer Müdigkeit äußert. Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit.

Erst wenn die Luft nach außen entweichen kann, ist der Spuk meist rasch vorbei.

Medizinischen Rat einholen sollte man jedoch, wenn:

  • Dauerhafte Bauchschmerzen bestehen.
  • Wiederkehrende Durchfälle bestehen.
  • Zeichen einer Infektion (also Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost und Gelenk- und Muskelschmerzen) vorliegen.
  • Blut im Stuhl zu finden ist.

Blähungen können ein Hinweis auf ernste Erkrankungen, wie Reizdarm-Syndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Nahrungsmittelintoleranzen sein, die unbehandelt zu Entzündungen und sogar zu den gefürchteten Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa führen.

Doch was tun, wenn mehr als 20 Blähungen täglich die Regel sind?

Zunächst einmal sollte der Speiseplan genau unter die Lupe genommen werden. Die typisch Verdächtigen sind: Getreide, Milchprodukte und Eier. Aber auch Zucker lässt das Mikrobiom degenerieren.

Weiterhin sollte für eine geregelte Verdauung gesorgt werden. Oft fehlen Ballaststoffe. Hier helfen Leinsamen (geschrotet!) und/oder Flohsamenschalenpulver. Bitte auf ausreichendes Trinken achten!!!

In vielen Fällen ist damit schon viel getan.

Doch ist das alles nicht erfolgreich, ist eine Darmkur notwendig, bei der das Mikrobiom spezifisch wieder aufgebaut werden kann. Diese Darmkuren brauchen Zeit, aber es lohnt sich. Der Körper dankt es mit mehr Energie, einem guten Bauchgefühl und mit einem besseren Lebensgefühl.

Wenn Sie Fragen haben, bin ich als ausgebildete Darmtherapeutin gerne für Sie da.

(Quelle: Deutscher Gesundheitsfachkreis 2023)